Von der Schule ins Labor – Fraunhofer-Talent-School zeigt Jugendlichen Karrierechancen in der Wissenschaft

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Vom 16. bis zum 18. März luden die Stuttgarter Fraunhofer-Institute Schülerinnen und Schüler zur Talent-School 2018 ein. Dabei öffneten sie ihren gemeinsamen Forschungscampus, um ihren jungen Gästen in verschiedenen Praxis-Workshops einen Einblick in den Arbeitsalltag von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu gewähren. Auf diese Weise zeigt das Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart interessierten Mädchen und Jungen, wie eine spätere Karriere in der Forschung aussehen kann.

© Fraunhofer
Im Workshop »CSI Stuttgart« am Fraunhofer IGB lösten die Teilnehmenden einen Kriminalfall mithilfe genetischer Fingerabdrücke.

Die Fraunhofer-Talent-School bietet Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren die Möglichkeit, für ein Wochenende die Schulbank gegen ein echtes Forschungslabor einzutauschen. Bereits zum zehnten Mal öffnete das Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart nun seine Pforten für interessierte junge Menschen – die potenziellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen. In vier praxisbezogenen Workshops lernten die Teilnehmenden, wie die Arbeit von Forschenden aussieht und ob sie sich für ihre Zukunft eine Karriere in der Wissenschaft vorstellen können.

»Die Talent-School fand in diesem Jahr bereits zum 10. Mal statt«, erläutert Franziska Ostheimer, die am Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart für Personalmarketing zuständig ist und seit Jahren die Talent-School organisiert. »Dass die Veranstaltung bereits so lange erfolgreich ist, spricht für sich. Wir freuen uns jedes Jahr über den Besuch von hochmotivierten Schülerinnen und Schülern, die sich mit großer Freude an wissenschaftlichen Arbeiten versuchen.« Das Ziel der dreitägigen Veranstaltung ist, Mädchen und Jungen schon früh für Technik und Wissenschaft zu begeistern und somit die Nachwuchsforschenden von morgen zu prägen. Die Nachfrage ist jedenfalls ungebrochen. In diesem Jahr hatten sich 108 Schülerinnen und Schüler für die Talent-School beworben, die 40 Plätze der vier Praxis-Workshops waren somit wieder voll besetzt.

So unterschiedlich die fünf am Standort Stuttgart angesiedelten Fraunhofer-Institute in ihrem thematischen Schwerpunkt sind, so vielfältig und abwechslungsreich waren auch die angebotenen Workshops. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO befasste sich etwa mit dem Thema »Gesunde Morgenstadt«. Der Workshop setzte sich mit der Frage auseinander, wie Menschen zukünftig in einer gesunden urbanen Umgebung leben können. Hierfür erlernten die Teilnehmenden Techniken des »Design Thinking« –  einer wissenschaftlichen Methodik, die die Aspekte Mensch, Technologie und Wirtschaft gleichermaßen berücksichtigt und auf diese Weise Innovationen ermöglicht.

Nebenan, am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB lösten Schülerinnen und Schüler einen Fall von »CSI Stuttgart«. In Anlehnung an die beliebten »CSI«-Krimiserien betätigten sich die Teilnehmerinnen als Forensiker. Auf Basis von Speichelproben erstellten sie unter Anleitung von IGB-Wissenschaftlerinnen genetische Fingerabdrücke, der am Ende die Überführung des »Täters« anhand seines DNA-Profils ermöglicht.

Im Workshop »Programmierprinzipien verstehen mit Roberta« des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP erlernten die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen der Programmierung. Die Aufgabe lautete, einfache Programme zur Steuerung eines Roboters. Ein sehr anschauliches Beispiel für die Funktionsweise von Programmiersprachen: Auf diese Weise konnten die Teilnehmenden direkt sehen, ob die einprogrammierten Bewegungen auch tatsächlich wie gewünscht funktionierten.

In diesem Jahr beteiligte sich auch das mit Fraunhofer eng zusammenarbeitende Institut für Aerodynamik und Gasdynamik der Universität Stuttgart an der Talent-School. Im Workshop »100 000 Katzen und ein Computer« gewährte das Institut einen Einblick ins maschinelle Lernen und die künstliche Intelligenz. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden zunächst mit den mathematischen Grundlagen von sogenannten neuronalen Netzen vertraut gemacht, die die Grundlage für maschinelles Lernen darstellen – in diesem Fall für eine automatische Bilderkennung. Danach durften sie sich selbst an der Programmierung solcher Netze versuchen.

Talent-School-Organisatorin Franziska Ostheimer zeigte sich nach der dreitägigen Veranstaltung zufrieden: »Mit der 10. Fraunhofer-Talent-School haben wir erneut in unseren Nachwuchs investiert und kreative Köpfe für die Welt der Wissenschaft begeistert.«