Stuttgarter Talent School begeistert Nachwuchstalente

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Mit der jährlichen Talent School fördert das Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart den wissenschaftlichen Nachwuchs. In diesem Jahr kamen Ende März 30 Schülerinnen und Schüler an die Stuttgarter Institute, um in praxisnahen Workshops in die spannende Welt der Forschung einzusteigen. Besonders gut gefiel den Jugendlichen das selbstständige Experimentieren und Ausprobieren.

© Fraunhofer
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Vom 20. bis 22. März öffnete das Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart seine Tore für Schülerinnen und Schüler. Bei der Talent School 2015 konnten die Jugendlichen in verschiedenen Workshops einen Einblick in wissenschaftliches Arbeiten gewinnen. Bereits zum achten Mal boten die Stuttgarter Fraunhofer-Institute ein solches Wochenende für Nachwuchsforscherinnen und -forscher an. Aus zahlreichen Bewerbungen hatte- das Institutszentrum insgesamt 30 interessierte Schülerinnen und Schüler mit einem Durchschnittsalter von 15,6 Jahren aus ganz Deutschland ausgewählt und nach Stuttgart eingeladen. Über die Hälfte davon waren Mädchen – ein erfreuliches Zeichen dafür, dass sich auch immer mehr Schülerinnen für vermeintliche »typische Männerberufe« interessieren.

Auf dem Forschungscampus des Institutszentrums hatten sie die Möglichkeit, sich in einem von drei wissenschaftlichen Workshops selbst in praktischer Forschungsarbeit zu versuchen. Neben dem fachlichen Teil sorgte das Rahmenprogramm für Abwechslung. Ein besonderes Highlight war für die Teilnehmenden der Graffiti-Workshop am Samstagabend. Im Parkhaus des Institutszentrums konnten sie sich nach getaner Forschungsarbeit kreativ ausleben und das Thema »Wissenschaft« in Streetart-Manier grafisch umsetzen.

Während der Workshops legten die Organisatoren und Betreuer der Institute großen Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig experimentieren und forschen konnten. So vermittelten sie ihren Teilnehmenden einen direkten und unverfälschten Eindruck davon, wie die Arbeit von Wissenschaftlern in der Praxis aussieht. Bei den allen kam das sehr gut an – mit großem Engagement und sichtlicher Freude betätigten sie sich in den Laboren. Ein positives Echo erhielten auch die Betreuerinnen und Betreuer, die den Jugendlichen stets Freiraum zum eigenen Forschen gaben, aber doch immer mit kompetentem Rat und viel Detailwissen zur Seite standen.

In diesem Jahr konnten die Schülerinnen und Schüler zwischen drei verschiedenen Workshops auswählen. Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB führte an einem praktischen Beispiel in die Welt der Molekularbiologie ein. Als Protagonisten von »CSI Stuttgart« konnten die Teilnehmenden einen spannenden Kriminalfall mit Methoden der Forensik lösen. Dabei erstellten sie selbst unter fachkundiger Anleitung der IGB-Wissenschaftler genetische Fingerabdrücke aus Speichelproben, die bei der »Täterüberführung« schließlich den entscheidenden Hinweis gaben.

Futuristisch ging es am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zu. Beim Workshop »Future Interfaces: Mit Multitouch und Gesten interaktive Systeme steuern« erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie bei Fraunhofer schon heute die Technologien von morgen entwickelt werden. Konkret ging es um neuartige Bedienungssysteme von Computergeräten mit Blick- oder Sprachsteuerung. Dabei konnten die Teilnehmenden bei der Entwicklung eines Prototypen mitarbeiten und diesen auch gleich selbst testen.

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA lud die Jugendlichen zum Workshop »Chemie in der Galvanotechnik: Zusatzstoffe aus Lebensmitteln verändern die Eigenschaften galvanischer Schichten« ein. Hier wurde gezeigt, wie Bauteile beschichtet und damit entweder optisch veredelt oder vor Korrosion geschützt werden. Anhand von anschaulichen Experimenten zeigten die Fraunhofer-Wissenschaftler, in welchen Anwendungsgebieten die Galvanotechnik zum Einsatz kommt und welche Rolle Zusatzstoffe auf Lebensmittelbasis dabei spielen können.

Die dreitägige Schülerveranstaltung in Stuttgart ist eine von bundesweit sechs Talent Schools, die auf Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft ins Leben gerufen wurden. Mit diesen möchte Fraunhofer technisch und naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler schon früh für eine spätere Karriere in der Forschung begeistern. Im Mittelpunkt steht dabei die aktive Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsthemen und der Austausch mit erfahrenen Fraunhofer-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern.